Logopädie für Kinder

Kindliche Sprach-, Sprech- und Sprachentwicklungsstörungen
Bei einer phonologischen Störung hat das Kind eine verzögerte Entwicklung oder abweichende Organisation der Laute die im Deutschen verwendet werden. Dies führt dazu, dass das Kind Wörter falsch ausspricht. Das Kind spricht das Wort „Treppe“ als „Kreppe“ aus. Oder aus dem Wort „Schlange“ wird das Wort „lange“.
Dysgrammatismus bezieht sich auf eine Störung in der Grammatik oder Syntax und zählt zu den Sprachentwicklungsstörungen.
Die semantisch-lexikalischen Störungen gehören zu den Sprachproduktionsstörungen und beeinflussen das mentale Lexikon und/oder die Wortsemantik.
Unter einer Erzählstörung wird die Schwierigkeit beim Erzählen von Geschichten und beim strukturierten Kommunizieren (Pragmatik) von Informationen verstanden.
Die frühe Förderung von Kindern mit einem Risiko für eine Sprachentwicklungsstörung, soll dem Kind eine Unterstützung beim Spracherwerb geben, um Folgestörungen zu verhindern.
Autismus-Spektrum-Störungen (ASS) sind tiefgreifende Entwicklungsstörungen, die u.a. durch ein reduziertes Interesse an sozialen Kontakten sowie einem reduzierten Verständnis sozialer Situationen gekennzeichnet sind.
Down-Syndrom wird auch Trisomie 21 genannt und gibt an an welchem Chromosom einer Störung auftritt. Das Syndrom zeigt ein typisches äußeres Erscheinungsbild. Kinder mit Trisomie 21 zeigen häufig eine Sprachentwicklungsverzögerung die logopädisch behandelt werden kann.
Körperliche und geistige Behinderungen sind Sinnesbeeinträchtigungen, die Menschen in Wechselwirkung mit einstellungs-und umweltbedingten Barrieren an der gleichberechtigten Teilhabe an der Gesellschaft mit hoher Wahrscheinlichkeit länger als 6 Monate hindern können.
Als Late Talker werden Kinder bezeichnet, welche keinen altersgerechten Wortschatz aufweisen, ansonsten aber in allen Entwicklungsbereichen unauffällig sind.
Der selektive Mutismus ist eine Kommunikationsstörung, bei der der Betroffene schweigt, obwohl das Sprechen und die Sprache entwickelt sind.
Unter dem Begriff der Artikulations- und phonetischen Störungen versteht man Abweichungen bei der Aussprache von Lauten bzw. der Lautverbindung aufgrund von sprechmotorischen Problemen.
Es liegt eine zentrale Störung vor, die die Planung und Programmierung von Sprechbewegungen beeinträchtigt. Es zeigen sich Suchbewegungen, kaum verständliche Äußerungen und Stottersymptome. Dies ist eine sehr seltene Sprach- bzw. Sprechstörung.
Hierbei können Kinder Gehörtes nicht adäquat wahrnehmen oder verarbeiten. So kann die Aufmerksamkeit und Lenkung, die Merkfähigkeit, das Richtungshören (Lokalisation) und die Figur- Hintergrund- Unterscheidung (Selektion) gestört sein.
Phonologische Bewusstheit ist die Fähigkeit, Sprache in ihrer lautlichen Struktur zu erkennen, unabhängig von ihrem Inhalt.
Redeflussstörungen sind Auffälligkeiten im Sprechablauf, die verschiedene Ursachen haben und sich in verschiedenen Störungsbildern zeigen können.
Unter einer orofazialen myofunktionellen Störung versteht man motorische und/oder sensorische Auffälligkeiten der Muskelfunktionen im Mund-Gesichts-Bereich.
Bei einer Fazialisparese handelt es sich um eine Lähmung des 7. Hirnnervs, mit darauf resultierender Lähmungserscheinung. Bei einer orofazialen Dysfunktion wirkt die Logopädie unterstützend zur notwendigen kieferorthopädischen Behandlung. Unter einer Rhinophonie wird umgangssprachlich das „Näseln“ verstanden.
Hierbei zeigen sich Fehlbildungen im Bereich der Lippen, des Kiefers und des Gaumens.
Kindliche Stimmstörungen können sich durch einen gepressten Stimmklang, Heiserkeit und Wechsel der Stimmlage zeigen. Ursache ist häufig eine Überreizung der Stimmfähigkeit. Durch Sensibilisierung des Stimmgebrauchs und Kräftigung der Kehlkopfmuskulatur kann die Symptomatik beeinflusst werden.
Nachdem eine Hörstörung diagnostiziert und ein Cochlea-Implantat eingesetzt wurde, kann in der Logopädie das neu gewonnene Hörvermögen trainiert werden.
Eine Fütterstörung wird als stark belastende Nahrungsaufnahmesituation der Familie empfunden und muss mindestens vier Wochen bestehen.
Unter einer Lese-Rechtschreibschwäche/Störung versteht man eine Störung von Lesen und Rechtschreibung bei normaler Gesamtintelligenz, ohne Sehstörungen oder andere äußere Probleme. Sie gilt als Form einer Teilleistungsschwäche infolge eingeschränkter Fähigkeiten, Wörter aus Buchstaben zusammen zu setzen oder in Buchstaben zu zerlegen.
Legasthenie zählt zu den sprachbasierten Lernbehinderungen. Unter dem Begriff werden Symptome zusammengefasst, welche dazu führen, dass Menschen Schwierigkeiten mit bestimmten Sprachfertigkeiten haben, insbesondere mit dem Lesen.

Behandlungsablauf
In unserer Praxis ist die Anamnese ein wichtiger erster Schritt, um ihre individuellen Bedürfnisse und Herausforderungen zu verstehen. Wir führen ein ausführliches und offenes Gespräch, damit wir anschließend einen auf ihre Situation angepassten Therapieplan erstellen können.
Die Diagnostik ist ein entscheidender Schritt, um ein umfassendes Verständnis ihrer Fähigkeiten und Herausforderungen zu gewinnen. Wir führen hierzu standardisierte und normierte Tests je nach Alter, Problematik und Störungsbild durch.
Sie erhalten eine kurze Rückmeldung nach jeder Therapieeinheit. Hierfür bitten wir Sie pünktlich zum Ende der Therapie zu erscheinen. Verpassen Sie diesen Zeitpunkt, ist eine Rückmeldung an diesem Tag leider nicht möglich.
Bei einigen Verläufen ist es sinnvoll, dass ein Elternteil stets oder teilweise in der Therapie anwesend ist. Dies wird individuell besprochen.
Im Gesamtverlauf bieten wir immer wieder ausführliche Elterngespräche an.
Zur Festigung und Weiterentwicklung des Gelernten ist es wichtig das gesamte Umfeld einzubeziehen und somit einen Übertrag in den Alltag zu schaffen. Die Intensität dessen passen wir den individuellen Möglichkeiten der jeweiligen Familie an.
Um unsere Klienten bestmöglich zu unterstützen, arbeiten wir nach Absprache eng mit anderen Fachkräften zusammen.
Hilfsmittel sind Gegenstände die im Einzelfall erforderlich sind, um durch ersetzende, unterstützende oder entlastende Wirkung den Erfolg einer Behandlung zu sichern, einer drohenden Behinderung vorzubeugen oder eine Behinderung auszugleichen.

Therapiekonzepte
Die Gebärden unterstützte Kommunikation wurde ursprünglich für Kinder mit Trisomie 21 entwickelt. Es handelt sich um vereinfachte Gebärden aus der deutschen Gebärdensprache. Mit Hilfe dieser Gebärden werden zusätzlich zum Hören auch die Augen und Bewegung zur Sprachanregung genutzt. Das Konzept kann für alle Kinder genutzt werden, die in der Sprachentwicklung verzögert sind.
Die Neurofunktionstherapie (NF!T) verbessert durch gezielte sensomotorische Übungen die Mundmotorik, Artikulation, Atmung und Schluckfunktionen, um Sprach- und Sprechstörungen ganzheitlich zu behandeln.
Die Modifikation des Sprechens bei Stottern ist eine logopädische Therapie, die durch gezielte Techniken wie Pull-Outs, Cancellations und Atemkontrolle das Stottern abmildert, die Sprechflüssigkeit verbessert und Sprechängste reduziert.
Komm!ASS ist ein strukturiertes Therapieprogramm zur Förderung der kommunikativen Fähigkeiten von Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen, das durch visuelle Hilfen, Dialogtraining und alltagsnahe Übungen die soziale Interaktion und Sprachverwendung verbessert.
METACOM ist ein Symbolsystem zur unterstützenden Kommunikation. Die Symbole sind besonders gut zu erkennen und zu unterscheiden. Die Sammlung beinhaltet ein großes Kernvokabular und eignet sich für Menschen aller Altersgruppen.
Die KIDS-Therapie ist ein ganzheitliches Konzept zur Behandlung von Stottern bei Kindern, das durch spielerische Übungen, Sprechmodifikationstechniken und Elternberatung die Sprechflüssigkeit und das Selbstvertrauen des Kindes verbessert.
Holta di Polta ist ein spielerisches Therapieprogramm, das durch Musik, Rhythmus, Bewegung und Sprache die Sprachentwicklung von Kindern mit Sprachstörungen fördert und ihre Sprechfreude sowie sprachlichen Fähigkeiten stärkt.
Kon-Lab ist ein sprachförderndes Trainingsprogramm, das durch strukturierte, spielerische Übungen die Grammatik, den Wortschatz und das Sprachverständnis von Kindern mit Sprachentwicklungsstörungen oder mehrsprachigem Hintergrund verbessert.
Die psycholinguistisch orientierte Phonologie-Therapie (P.O.P.T.) ist ein spielerisches, sprachtherapeutisches Konzept zur Korrektur fehlerhafter Lautmuster, das durch gezielte Übungen das Lautbewusstsein und die Aussprache von Kindern mit phonologischen Störungen verbessert.
AudioLog ist ein computergestütztes Hörtrainingsprogramm zur Förderung der auditiven Wahrnehmung und Verarbeitung, das in der Logopädie zur Verbesserung des Sprachverstehens, der Lautunterscheidung und des auditiven Gedächtnisses eingesetzt wird.