Ergotherapie für Säuglinge, Kinder und Jugendliche

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Ergotherapie für Kinder

Krankheitsbilder

Behandlungs­ablauf

Therapiekonzepte

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Krankheitsbilder

Eine Wahrnehmungsstörung ist eine Störung in der Verarbeitung von Sinneseindrücken im Zentralnervensystem. Wahrnehmungsstörungen im engeren Sinne liegen dann vor, wenn die Erfassung von Sinnesreizen (z.B Spüren), die Verbindung der Sinnessysteme untereinander oder die geordnete Abfolge bei der Verarbeitung von Sinnesreizen betroffen sind.

Bei einer Hörverarbeitungsstörung handelt es sich um eine Störung der Verarbeitung von akustisch dargebotenen Informationen bei intaktem Gehör. Dies kann zum Beispiel zu Lernstörungen, Lese-Rechtschreibschwäche sowie Verhaltensauffälligkeiten führen.

Eine Konzentrationsstörung oder auch Konzentrationsschwäche genannt, bezeichnet eine Schwäche oder Beeinträchtigung der Fähigkeit seine Konzentration, in dem Alter entsprechenden Maß, zum Beispiel auf eine Tätigkeit gerichtet zu halten.

Hierbei handelt es sich um eine neurobiologische Erkrankung, bei der es zu einer teils veränderten Informationsübertragung zwischen Nervenzellen und Gehirn kommt. In der Hauptsache kann es zu Aufmerksamkeitsstörungen, Hyperaktivität sowie Impulsivität, aber auch zu Verhaltensauffälligkeiten, sozial-emotionalen Störungen, Störungen des Selbstwertgefühls, Lernstörungen, Tagträumereien sowie Bindungsstörungen kommen.

Hyperaktivität bezeichnet eine gesteigerte physische Aktivität mit Unruhe, Schwierigkeiten in einer Position zu verbleiben und eventuell Zittern.

Unter einer Lese-Rechtschreibschwäche/Störung versteht man eine Störung von Lesen und Rechtschreibung bei normaler Gesamtintelligenz, ohne Sehstörungen oder andere äußere Probleme. Sie gilt als Form einer Teilleistungsschwäche infolge eingeschränkter Fähigkeiten, Wörter aus Buchstaben zusammen zu setzen oder in Buchstaben zu zerlegen.

Unter Dyskalkulie versteht man eine Störung beim Umgang mit Zahlen und Mengen sowie beim Rechnen infolge umschriebener Entwicklungsstörung der Rechenfähigkeit bei normaler Gesamtintelligenz.

Als Entwicklungsstörung gilt eine gegenüber der Altersnorm deutlich verzögerte oder ausbleibende Ausbildung von Fertigkeiten. Dies kann beipielsweise die Aufmerksamkeit, Wahrnehmung, Sprache, Problemlösung, soziale Interaktion, Grobmotorik oder Feinmotorik, bei normaler Inteligenz, angemessener Förderung, fehlender Sinnesschädigung und fehlender neurologischer Erkrankung, betreffen.

Autismus-Spektrum-Störungen sind tiefgreifende Entwicklungsstörungen, die u.a. durch ein reduziertes Interesse an sozialen Kontakten sowie einem reduzierten Verständnis sozialer Situationen gekennzeichnet sind.

Körperliche, geistige und psychische Behinderungen sind Sinnesbeeinträchtigungen, die Menschen in Wechselwirkung mit einstellungs-und umweltbedingten Barrieren an der gleichberechtigten Teilhabe an der Gesellschaft mit hoher Wahrscheinlichkeit länger als 6 Monate hindern können.

Regulationsstörungen bestehen häufig unklarer Ursache. Hierzu gehören zum Beispiel häufiges, augenscheinlich unbegründetes Weinen oder Schreien, Schwierigkeiten beim Wickeln, An–und Ausziehen, Baden, bei der Nahrungsaufnahme/Füttern, oder Schlafen. Das Kind kann sich nicht oder nur schwer selbst beruhigen.

Die Bezugsperson hat das Gefühl keinen „richtigen Zugang“ zu dem Säugling herstellen zu können. Der Säugling vermeidet Blickkontakt oder Körperkontakt, Säugling und Bezugsperson scheinen sich nicht zu „verstehen“ wodurch sich Verunsicherung und eine frühe Störung in der Eltern-Kind- Beziehung einstellen kann.

Häufig kann sich die Situation durch kleine Veränderungen in der Alltagsroutine schnell entspannen.

Hierbei empfiehlt sich eine Beratung sowie Anleitung auf Grundlage des IntraActPlus-Konzeptes unter Berücksichtigung eventuell vorliegender sensomotorischer Auffälligkeiten.

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Behandlungsablauf

Vor Beginn der Therapie laden wir Sie zu einem ausführlichen Gespräch ein. Ab circa dem 10ten Lebensjahr sollten die Kinder anwesend sein, Säuglinge ebenfalls.

Wir gehen mit Ihnen einen ausführlichen Fragebogen zu der Entwicklung ihres Kindes durch und Sie haben die Möglichkeit uns Ihre Sorgen über die Entwicklung ihres Kindes zu schildern sowie Fragen zu stellen. Anhand ihrer Schilderungen und persönlichen Ziele zur Veränderung der Situation erarbeiten wir gemeinsam die ersten Schritte des Therapieprozesses.

Wir führen standardisierte Tests je nach Alter und Problematik bezüglich der Feinmotorik, Grobmotorik, Grafomotorik, psychischen sowie geistigen Entwicklung durch. Diese dienen der genaueren Bestimmung des Therapieansatzes. Es wird individuell entschieden, ob eine Testung sinnvoll ist oder andere Methoden der Befundung zum Einsatz kommen.

Sie erhalten eine kurze Rückmeldung nach jeder Therapieeinheit. Hierfür bitten wir Sie pünktlich zum Ende der Therapie zu erscheinen. Verpassen Sie diesen Zeitpunkt, ist eine Rückmeldung an diesem Tag leider nicht möglich.

Bei einigen Verläufen ist es sinnvoll, dass ein Elternteil stets oder teilweise in der Therapie anwesend ist. Dies wird individuell besprochen.

Im Gesamtverlauf bieten wir immer wieder ausführliche Elterngespräche an.

Zur Festigung und Weiterentwicklung des Gelernten ist es wichtig das gesamte Umfeld einzubeziehen und somit einen Übertrag in den Alltag zu schaffen. Die Intensität dessen passen wir den individuellen Möglichkeiten der jeweiligen Familie an.

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Therapiekonzepte

Entwickelt von der amerikanischen Ergotherapeutin und Psychologin Jean Ayres wird dieser Therapieansatz bei Kindern mit Wahrnehmungsstörungen jeglicher Art seit Jahren erfolgreich angewandt. Ziel der Therapie ist, durch gezielte Reizsetzung die zum Beispiel nicht ausreichend entwickelte Verarbeitung von äußeren Reizen zu verbessern / zu integrieren. Bei Kindern mit herabgesetzter muskulärer Grundspannung wird zum Beispiel durch lineare Beschleunigung auf dem Rollbrett, Trampolin, Schaukeln in der Hängematte, die muskuläre Spannung erhöht sowie das Gleichgewichtssystem angesprochen. Dies führt zu mehr Aufrichtung, Aufmerksamkeit sowie Freude an Bewegung, welche für die Entwicklung sehr wichtig ist.

Bei taktiler Überempfindsamkeit und Abwehr können verschiedene Materialien zum Einsatz kommen, Creme, Erbsen, Rasierschaum, Weiches, Kratziges u.s.w.

Die Folgen von unterentwickelter sensorischer Integration können vielschichtig sein und reichen von Ekel gegenüber Konsistenzen, über Fütterstörungen, Ablehnen von Kleidung, Ängstlichkeit, Bewegungsarmut, über soziale Unsicherheit, bis zu Bindungsstörungen zwischen Eltern und Kind.

Das Neurofeedback ist eine Form des Biofeedback. Beim Neurofeedback werden Gehirnstromkurven (EEG-Wellen) analysiert. Durch visuell-akustische Rückmeldung ist es möglich, abnorme Gehirnwellenaktivitäten zu verändern und damit eine Verbesserung psychischer sowie physischer Symptome / Funktionen zu erreichen. NFB ist wirksam bei einer Vielzahl von Problemen wie zum Beispiel Aufmerksamkeitsstörungen, ADHS, Konzentrationsstörungen, Ängsten, Epilepsie, Autismus, bipolaren Störungen, Depressionen, Schlafstörungen. 

Wir arbeiten mit großem Erfolg mittels Frequenzbandtraining des Mindmastersystems.

IntraActPlus ist ein von den Psychologen Dr. Jansen und Frau Streit entwickeltes Therapiekonzept. Es basiert auf positiver Verstärkung und kann bei Lern- und Leistungsstörungen, allgemeiner Schul- und häuslicher Problematiken aufgrund von AD(H)S oder Entwicklungsstörungen anderer Art eingesetzt werden. Ein intensives und effektives Therapiekonzept mittels Videoanalyse.

Ist ein ganzheitlicher Ansatz bei dem es darum geht, Kindern altersgerecht und möglichst individuell in ihrer Wahrnehmung, in ihren Bewegungsabläufen sowie in ihrer sozialen Kompetenz zu stärken.

Wir bieten klassische sowie innovative Lernprogramme für verschiedenste Bereiche und Problematiken wie zum Beispiel Hörverarbeitung, Konzentration, Ausdauer, Merkfähigkeit, Lese- und Rechtschreibung, räumlich konstruktiv auf dem Papier und am PC an.

Autogenes Training nach Schulz ist eine anerkannte Entspannungsmethode welche mittels Autosuggestion Ruhe, Wärme, Schwere und Entspannung vermittelt. Du lernst schrittweise diese Methode anzuwenden.

Sofern keine ergotherapeutische Verordnung vorliegt, betragen die Kosten hierfür 80 Euro pro 60 Minuten.

Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen ist eine anerkannte Entspannungsmethode welche über die bewusste An- und Entspannung der verschiedenen Muskelgruppen Verspannungen löst. Du lernst schrittweise diese Methode anzuwenden und Verspannungen dauerhaft zu lösen. Zur Unterstützung steht eine eigens hierfür produzierte CD zur Verfügung.

Sofern keine ergotherapeutische Verordung vorliegt, betragen die Kosten hierfür 80 Euro pro 60 Minuten.

Zu den Themen AD(H)S, Grob- und Feinmotorik, Hörverarbeitung sowie sozial-emotionalen Störungen. Die Gruppen bestehen aus maximal 6 Kindern und werden von 2 TherapeutInnen begleitet. Das Gruppenkonzept wird individuell aus verschiedenen Konzepten zusammen gestellt.

Zu den aktuellen Angeboten erhalten Sie telefonisch in der Praxis Auskunft.

Austausch mit Kitas, Schulen, psychosozialen Einrichtungen, Ärzten, Therapeuten und Instituten ist für uns selbstverständlich.